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Integrierte Hybridversorgung

Die berühmte „Verzahnung der Sektoren“ läuft inzwischen seit mehr als 30 Jahren – und führt noch immer ein Schattendasein zwischen den mächtigen „reinen“ Sektorenblöcken ambulant und stationär. Dabei wissen wir längst, dass vor allem die Chronikversorgung nicht an solchen Verwaltungsgrenzen ausgerichtet werden darf, sondern kontinuierlich nach bruchlosen Übergängen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung verlangt. Aber auch in der Notfallversorgung und im Entlassmanagement, in der Pflege und in der Palliativversorgung ist die strikt vertikale Ausrichtung, an der sich unser Gesundheitssystem orientiert, längst obsolet.

Patientenorientierte Versorgung müsste vielmehr in einer horizontalen Ordnung gedacht und praktiziert werden, in der ambulant und stationär nicht mehr als eine strikte Trennungslinie der jeweiligen Versorgungs-, Verwaltungs- und Vergütungsstrukturen wirkt, sondern in der Patienten unter einem organisatorischen Versorgungsdach je nach Bedarf in einem stationären, teilstationären oder ambulanten Versorgungsumfeld betreut werden können.

Zu einer solchen „Hybridversorgung“ haben sich in den letzten Jahrzehnten unter den verschiedenen gesetzlichen Rahmenbedingungen diverse Aktuere bereits unabhängig voneinander und mit unterschiedlichen Lösungskonzepten auf den Weg gemacht. Sie kämpfen aber vielfach und täglich mit widrigen juristischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, da sie als „Zwitter zwischen den Systemen“ in der Regel keine passgenauen Konzepte und Modelle für ihre „besondere“ Form der Patientenbetreuung finden.

Die Konferenz zur „Integrierten Hybridversorgung“ möchte nicht nur alle bisher schon praktizierenden „Hybridversorger“ sammeln und zum Austausch zusammenbringen, sie will auch die unterschiedlichen Versorgungskonzepte vorstellen, die sich in den Nischen der bislang inkohärenten politischen Rahmensetzung eingerichtet haben, und aus den verschiedenen Ansätzen ein schlüssiges Gesamtkonzept entwickeln. Ziel ist es, die unterschiedlichen, teils sich widersprechenden politischen Versuche zu einer Verzahnung der Sektoren „aus den Rändern in die Mitte“ durch ein Modell abzulösen, das konsequent und auf einer eindeutigen, stringenten Rechtsgrundlage echte Integrierte Versorgung als inhärent kontinuierliche ambulant/stationäre „Hybridversorgung“ aus der Mitte in die Ränder entwickelt und als politische Forderung formuliert.

Die Konferenz „Integrierte Hybridversorgung“ soll damit ganz bewusst zu Beginn der neuen Legislaturperiode Wegmarken dafür definieren, wie eine kohärente Umgestaltung des SGB V aussehen müsste, in der Versorgung konsequent vom Patienten und seinem Versorgungsbedarf her gedacht wird und nicht mehr von den bislang systemdominierenden ambulanten und stationären Verwaltungswelten ausgeht.

Aktualisierte Informationen bzgl. Termin, Agenda und Programmablauf werden noch bekanntgegeben.

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